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Masters-WM in Südkorea - ein Reisebericht von Nils Rix

18. FINA World Masters Championships in Gwangju (Südkorea) - ein Reisebericht von Nils Rix

Im Vorfeld der Weltmeisterschaft war es schwierig die Planungen zu machen, da ich nicht alleine nach Südkorea reisen wollte. Einige Freunde und Bekannte wollten erst mitfahren, zogen später jedoch wieder zurück, so dass die Entscheidung nach Gwangju zu reisen für mich erst sehr spät, im Mai fiel. Nach einer intensiven und mehr landtraniningslastigen Vorbereitung machte ich mich am Freitag, den 09. August auf den Weg nach Südkorea, um dort bei den Masters Weltmeisterschaften zu starten.

Die Anreise zeigte sich strapaziöser als gedacht. Bis zum Flughafen in Seoul lief alles reibungslos, doch dort saß ich fest, denn der nächst mögliche Bus nach Gwangju fuhr erst in drei Stunden. Leider war es mir nicht möglich in Deutschland bereits diesen Bus zu buchen, da meine Kreditkarten nicht akzeptiert wurden. Nach einigen Hin und Her kam es doch zu einem guten Ende und ich nahm noch einen Bus, welcher mich direkt zu Schwimmhalle in Gwangju fuhr. Dort angekommen hieß es dann nur noch Akkreditierung holen, ein paar Bahnen schwimmen, Essen und zum Appartement. Dann wurde der Abend abgewartet und erstmal ausgiebig geschlafen.

Sonntag nutzte ich dann als Erholungstag, da am folgenden Montag meine wichtigste Strecke, die 800 Freistil anstanden. Dies erwies sich als schwierig, da die 7 Stunden Zeitverschiebung und die sehr stechende Hitze von weit über 30 Grad in Verbindung den klimatisieren Räumen sein Übriges dazu beitrugen. Einigermaßen erholt und mit guter Laune, aber auch einer gewissen Anspannung sollte der Montag kommen, welches meinen ersten Start bedeutete. Dieser zögerte sich jedoch bis in die Abendstunden heraus. Diese 800m Freistil waren meine große Chance auf eine TOP 6 Platzierung, welche eine Medaille nach sich ziehen würde! Die Konstellation war für mich nicht optimal. Ich hatte Meldezeit Nummer Sieben und schwamm am Beckenrand neben zwei direkten Konkurrenten. Mir war also klar, einen der beiden muss ich hinter mir lassen, um die ersehnte Medaille zu ergattern.

Abends gegen 19 Uhr begann ich also meine Herausforderung WM in Gwangju. Die Schwimmhalle mit seinen über 11.000 Plätzen und zu wissen, dass dort vor einigen Wochen die Profis aktiv waren, beeindruckte schon ein bisschen. Ich sprang mit meiner neuen Badehose ins Wasser und hatte ein super Wassergefühl. Dies nutzte ich, um mich schnell von der Konkurrenz zu lösen.  Die erste Hälfte des Rennens lief perfekt für mich, doch dann wurde es leider schwer und ich musste wohl den Strapazen der Anreise Tribut zollen. Schwimmen wurde anstrengender und meine Wasserlage sowie die Kraft verließen mich. Bis 650m konnte ich mich noch vor der Konkurrenz halten, dann zog ein Brite an mir vorbei, dieser gewann am Ende Bronze, die anderen beiden konnte ich jedoch hinter mir lassen und so kam ich mit einer nicht so guten Zeit von 9:52,62 als Fünfter ins Ziel. Es war ein hin und her mit den Gedanken. Langsamer als dieses Jahr bereits  geschwommen, eingebrochen, aber die ersehnte Medaille gewonnen. Also Ausschwimmen, zur Siegerehrung und den erfolgreichen Tag ausklingen lassen.

Am nächsten Tag stand eher eine unwichtige Strecke mit den 100m Brust an, besonders weil mir im Training mein Knie Probleme machte und ich dieses Jahr in der Lage nicht wirklich schnell war, steckte ich mir ein nicht so hohes Ziel. Die Anspannung vom Vortrag war weg und so ging es relativ kaputt wieder zu Halle. Das normale Programm vom Erwärmen, Einschwimmen, Vorbereiten, durch den Vorstartbereich geschleust werden um anschließend in die große Halle zu gelangen. Ich schwamm in einem Lauf mit meinen Freund Sören und Alex. Mit Alex und zwei seiner Schwimmkollegen aus Großbritannien wohnte ich in einem Appartement. Wieder auf einer Außenbahn erwischte ich einen sehr guten Start und konnte die erste Bahn sehr schnell hinter mich bringen, auf Mitte der Rückbahn machten meine Beine jedoch schlapp und so musste ich mich irgendwie in Ziel retten. Dies gelang mit einer Zeit von 1:15,12 und dem Platz 19. Mein Ziel hatte ich ganz knapp verpasst und so war ich nicht ganz zufrieden mit mir an dem Tag, was die sportliche Leistung betraf.

Erwähnen möchte ich noch die gute Organisation der Südkoreaner. Was mir leider in der ganzen Zeit in Südkorea negativ auffiel, ist der unglaubliche Verschwendungswahn in diesem Lande. Alles ist aus Plastik und wird am Ende weggeworfen. Sauber ist das Land, aber halt alles in Plastik dort.

Mittwoch hieß es dann noch einmal Wettkampf, bevor für mich zwei Tage Wettkampfpause anstanden. 400m Lagen, eine harte und anstrengende Strecke, welche Ausdauer, aber auch Vielseitigkeit beinhaltet. Ich schwimme diese Strecke ganz gerne. Täglich grüßt das Murmeltier und Schwupps stand ich wieder auf dem Startblock. Diesmal auf einer mittleren Bahn. Das Rennen lief besser und ich erreichte meine persönlichen Erwartungen. Die ersten 100m Schmetterling erledigte ich erstaunlich entspannt und Rücken, meine Anti-Lage, fühlte sich akzeptabel an, war jedoch am Ende sehr langsam. Bei Lagen kommen meine beiden stärkeren Lagen am Ende. So konnte ich die Brustteilstrecke nutzen, um mich wieder nach vorne zu schieben und dies über Kraul ins Ziel zu bringen. Platz 13 und eine Zeit von 5:25,48 stimmten mich glücklich und zufrieden.

Zwei Tage Pause standen an und ich machte mich auf, mit Freunden die Stadt zu erleben. Es gab viel zu sehen. Die Stadtmitte mit dem Asia Culture Center. Einer Kunststraße, dem Pingiundorf und der Einkaufsstraßen über sowie unter der Erde. Wir aßen viele spannende und leckere koreanische Speisen. Besonders ein koreanisches Barbecue blieb mir in guter Erinnerung. Es ging zum Bambuspark und zu Tempeln, sowie mit der Seilbahn und der Monorail auf den großen Berg der Stadt, um Gwangju von oben zu betrachten. Dies waren tolle Erlebnisse, welche zu so einer WM dazugehörigen, aber anstrengend sind. Wochenende heißt immer ein bisschen Endspurt. Für mich hieß es 200m Brust mit schweren Beinen von dem letzten beiden Tagen. Hier hatte ich wieder die Ehre mit Sören zu schwimmen, der mich auch prompt im Rennen stehen ließ. Meine nicht mehr so hohen Erwartungen konnte ich am Ende der Bruststrecke gerade noch erfüllen, brach auch nicht so ein, wie über die halbe Distanz.  Wie immer in meinen Rennen, konnte ich am Ende keinen richtigen Endspurt mehr setzen, sondern schwamm mein Tempo so gut es ging durch. Mit einer Zeit von 2:44,97 und Platz 16 beendete ich den Tag.

Abends traf ich dann meine weitere Reisebegleitung, eine Freundin aus Singapur, welche anschließend an die WM eine Woche mit mir weiter Südkorea erkunden wollte. Nach diesem anstrengenden Abend, war die Luft ein bisschen raus für den abschließenden Wettkampftag. Die Stimmung änderte sich auch in der Schwimmhalle. Alle waren froh, dass die Woche vorbei war und es wurden viele Sachen getauscht. Der absolute Ehrgeiz war bei mir, wie auch bei vielen anderen Sportlern weg und alle freuten sich auf die abendlich großartige Abschlußfeier. So kam es wie es kommen sollte. Die 400m Freistil liefen bis zur Hälfte gut und dann ging nichts mehr. Der absolute Ehrgeiz war weg und ich rettete mich mit einer Zeit von 4:43,80 auf Platz 8. Der sechste Platz wäre mit mehr Ruhe sicherlich noch einmal drin gewesen. Froh war ich, dass ich wenigstens knapp unter meiner 400m Durchgangszeit vom Montag blieb. So merkt man doch jedes Mal wieder, wie anstrengend so eine ganze Woche Wettkampf und Schwimmhalle in fernen Ländern ist und wie schwer der Spagat zwischen Wettkampf mit der dazugehörigen Erholung und Urlaub mit Stadt angucken und erleben ist.

Anschließend an die WM reiste ich noch mit einer Freundin und später alleine durch Südkorea und sammelte tolle Erfahrungen während dieser Zeit. Ich besuchte die Vulkaninsel Jeju, sowie die Städte Busan und Seoul. Abschließend möchte ich sagen, Südkorea ist ein sehr spannendes Land und ich möchte jedem der die Möglichkeit hat dies Land einmal zu besuchen, dies zu nutzen und keine Angst vor der fremden Kultur zu haben. Südkorea ist eine Reise wert, das Land ist super organisiert und die Menschen äußert freundlich.          

Ich bin sehr glücklich, diese Reise gemacht zu haben!

Nils Rix – SG Wasserratten Norderstedt e.V.

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